Val Bavona

Das Val Bavona ist eines der wildesten Täler im Tessin. Von seinen steilen Felshängen stürzen im Sommer Erdrutsche und im Winder Lawinen. Auch der anscheinend ruhige Fluss kann verheerende Überschwemmungen auslösen. Die Naturkatastrophen haben das Tal anderseits vor den vom Menschen verursachten Umwälzungen bewahrt. Noch heute ist das Eindringen in dieses Tal ein aussergewöhnlicher Sprung in die Vergangenheit.

Die Etappen

Cavergno - Foroglio - San Carlo - Roseto - Foroglio - Cavergno

Datenblatt

Region: Vallemaggia
Höhe: 938 m
Höhenunterschied: 489 m
Distanz: 23 km
Fahrzeit: 1.5 - 2 Stunden
Nicht fahrbar: 2 - 3 Minuten
Jahreszeit: März - November
Fahrtechnik: 1
Kondition: 2
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Tessin auf zwei Rädern

Dieses Tour ist ausführlich in meinem Buch beschrieben!

Beschreibung

Wir dringen in das Tal ein auf der Asphaltstrasse, die hinter dem Dorfkern von Cavergno in Richtung San Carlo aufsteigt. Das erste Teilstück durchquert eine enge Schlucht, dann wird der Talgrund breiter. Wir erreichen die ersten kleinen Siedlungen, die von den Einheimischen terre genannt werden. Ein grosser Felsblock am Strassenrand, kurz nach den Häusern von Fontana, stösst noch heute seinen herzzerreissenden Schrei aus: Vor fünfhundert Jahren hat ein riesiger Felssturz die Felder und Weiden begraben. Den Grundbesitzern blieb nichts anderes übrig, als ihre Verzweiflung in grossen, finsteren Buchstaben in den Stein einzumeisseln. Von hier aus wurde das ganze Tal von Katastrophen heimgesucht, und die Menschen mussten sich daran gewöhnen, unter den schlimmsten Bedingungen zu leben.
In Alnedo wird die Strasse ebener, vorbei an den Dörfern Sabbione und Ritorto, um dann wieder anzusteigen. Hier bringt die Natur nochmals ihre ganze Gewalt zum Ausdruck, diesmal aber auf friedliche Weise: Der Wildbach Calnègia stürzt sich aus einem weiten Hängetal fast hundert Meter in einem akrobatischen Flug in die Tiefe und bildet so den prachtvollen Wasserfall von Foroglio, dessen Getöse uns auf einem langen Strassenstück begleitet.

Sonlerto

Andre terre lösen sich beidseits der Strasse ab. Die schönen Häuser von Roseto, die sich neugierig an das Flussufer drängen; Faedo, das noch die Wunden der Überschwemmung trägt, die 1992 die halbe Siedlung weggefegt hat; Bolla, das sich dem vorrückenden Wald ergeben zu haben scheint. Der letzte Ortsteil von Cavergno ist Sonlerto, dessen Häuser auf den Resten eines alten Bergrutsches stehen. Dann nur noch Steine und Felsblöcke. Nachdem wir das einsame, geheimnisvolle Oratorium von Gannariente hinter uns gelassen haben, wird die Landschaft sanfter. Wir erreichen die fruchtbaren Felder von San Carlo, wo der Asphalt endet.

Fluss bei Sonlerto

Wir kehren um und beginnen die Talfahrt. In Sonlerto führt ein schöner Weg durch die Felder, dann wird die Strecke vom Wald umhüllt. Eine schmale Fussgängerbrücke überquert den Fluss, dann ein schöner Single Track, abwechslungsweise scharfe Kurven und einiges Auf und Ab, bringt uns in kurzer Zeit nach Faedo und Roseto. Weiter vorn wurden die Felder von der Asphaltstrasse erobert. Deshalb überqueren wir wieder den Fluss auf einer Brücke und finden am rechten Ufer die Fortsetzung des Weges. Nach einer flüssigen Strecke stehen wir wieder vor einem beeindruckenden Felsblock, der Jahrhunderte überstanden hat, um uns seine tragische Geschichte zu erzählen: diejenige des bedauernswerten Mannes, der von diesem Block mitgerissen wurde und nach fünfunddreissigstündigem Todeskampf gestorben ist. Viele Jahre später wurden diese und andere dramatische Ereignisse vom Schriftsteller Plinio Martini in seinen ergreifenden Romanen erzählt.

Sabbione

Weiter unten ist eine Passage zu Fuss zurückzulegen, dann sind wir in Foroglio und können auf einer weiteren Brücke ans linke Ufer zurückkehren. Dann erreichen wir Ritorto; wo wir auf dem Asphalt talwärts fahren. Für ausgezeichneten Fahren unterhalb Mondada gibt es einen Weg, doch der Boden ist derart holprig, dass lange Strecken zu Fuss bewältigt werden müssen.

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