Im Norden, auf den Gebirgskämmen und bis hinunter in die Falten der Täler bläst der eisige Winterwind. Feinste Eiskristalle färben die Luft in düsterem Weiss. Oben, gegen die Berggipfel, erfassen sie auch die Lärchen und Tannen. Im Süden hingegen ist der Himmel oft noch blau: Die kleinen, abgelegenen Voralpentäler wie das geheimnisvolle Val Agario werden zum idealen Ziel für die letzten Touren des Jahres.
Arosio - Mugena - Alpe di Coransù - Alpe Agario - Alpe Nisciora - Alpe Gem - La Bassa - Alpe di Torricella - Arosio
Region: Malcantone
Höhe: 1495 m
Höhenunterschied: 732 m
Distanz: 17 km
Fahrzeit: 2.5 - 4 Stunden
Nicht fahrbar: 5 - 10 Minuten
Jahreszeit: April - November
Fahrtechnik: 2
Kondition: 3
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Wir gehen von Arosio aus und schlagen die Asphaltstrasse ein, die nach Mugena führt. Nach einer Brücke dringt eine Schotterstrasse auf der rechten Seite in den Kastanienwald ein. Die Kastanien machen nach und nach den Buchen Platz, die uns bis oberhalb der Alpe di Coransù begleiten, wo es steiler wird. Weiter oben verbleiben nur noch einige schüttere Birken, die mit ihren leuchtenden Kronen die smaragdgrünen Wiesen schmücken.
Die Strasse hört plötzlich auf, wir befinden uns auf einem holprigen Maultierpfad. Wir fahren weiter, doch der Weg wird noch steiler, wir müssen ein Stück zu Fuss gehen. Zum Glück sind es nur einige Kehren, dann können wir wieder in den Sattel steigen und erreichen bald die kleine einsame Hütte der Alpe Agario.
Auf der rechten Seite ist den Weg zu erkennen, der ins Val Agario eindringt. Der Single Track ist ein Schauspiel: Er bahnt sich den Weg in engen Kurven durch die Mulden und Erhebungen. Hinter jeder Kuppe tauchen ein überraschendes Wegstück und die nächste Kuppe auf. Nur die kurze Aufstiege zur Alpe Nisciora und Alpe Gem müssen zu Fuss bewältigt werden.
Zwei steile Passagen kündigen die Ankunft in La Bassa an, wo wir eine grasige Höhenterrasse vorfinden, von der wir den ganzen zurückgelegten Weg bewundern können. Dann folgen wir den Wegweisern hinunter nach Arosio.
Der Weg durchdringt einen dichten Buchenwald und mündet in eine Schotterstrasse, die nach einigem Zaudern stracks Richtung Süden zielt. Je mehr wir an Höhe verlieren, begegnen wir immer häufiger Weiden und Ställen, bis wir schliesslich die Häuser von Arosio erreichen.